BEC Twence: Kessel- und Rauchgasreinigungshaus
Vorgabe des Bauherrn für die Gestaltung der Stirnwand
Gesamtansicht BEC Twence (im Hintergrund der Baukörper der Müllverbrennungsanlage)
Skelettkonstruktion des Kesselhauses während der Montage
Dach der Einhausung für die Rauchgasreinigungsanlage während der Montage

Biomassekraftwerk (BEC) Twence in Hengelo/Niederlande

Baujahr: 2006/2007.
Inbetriebnahme: 2008.

Das Kraftwerk
Das BEC Twence gehört – neben mehreren Müllverbrennungsanlagen – zum Anlagenkomplex der Abfallverwertungsgesellschaft der niederländischen Region Twente, der Twence Afval en Energie B.V. in Hengelo/Niederlande. Das Kraftwerk verarbeitet 140.000 t/a Holzabfälle verschiedenster Art (Abbruchholz, holzartige Rückstände aus Kompostieranlagen usw.) zu 163 GWh/a „grünem“ Strom. Seine Feuerungswärmeleistung beträgt 73 MW, seine elektrische Leistung 20 MW. Es ist das größte Biomassekraftwerk dieser Art in den Niederlanden.

Besonderheiten
Der Dampf wird in einem dreizügigen Kessel der Fa. Standardkessel mit Rostfeuerung (Vorschubrost 68 qm) und nachgeschaltetem Economizer erzeugt. Die anschließende Rauchgasreinigungsanlage ist eingehaust; die Einhausung bildet mit dem Kesselhaus zusammen einen äußerlich einheitlichen Baukörper (Bild 1). Für dessen Außengestaltung gab es strenge architektonische Vorgaben, z.B. einen aufgesetzten „Kragen“ auf den Stirnwänden (Bild 2). Das hängt mit dem insgesamt hohen architektonischen Anspruch des gesamten Twence-Anlagen­komplexes zusammen (Bild 3).

Beteiligte
Bauherr: Twence B.V., Hengelo/Niederlande;
Anlagenbauer: Standardkessel Lentjes GmbH, Duisburg;
Ausführende Stahlbaufirma: Lausitzer Stahlbau GmbH, Ruhland.

Unser Beitrag
Die Fa. Standardkessel beauftragte uns mit der tragwerksplanerischen Bearbeitung aller von ihr gelieferten stahlbaulichen Komponenten, und zwar von der Vor- bis zur Ausführungsplanung. Das umfasste die statische Berechnung und die Erstellung von Stahlbauplänen für das 7-geschossige Stahlskelett des Kesselhauses einschl. Rosttisch (Bild 4), für die Einhausung der Rauchgasreinigungsanlage, für zwei Fluchttreppentürme einschl. eigener Einhausung, für die Kranbahn in der Maschinenhalle, für die Abfangkonstruktion und die Wände des ECO sowie für eine Reihe weiterer kleiner Anlagenkomponenten und Unterstützungskonstruktionen. Für das vergleichsweise weit gespannte Dach der Einhausungshalle für die Rauchgasreinigungsanlage wurde eine optimierte Konstruktion mit unterspannten Bindern gewählt (Bild 5).

 

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