Ausfahrbrille im Zielschacht für den Vortrieb des Sophia-Spoortunnels
Zielschacht für den Vortrieb des Sophia-Spoortunnels
Ausfahrdeckel – Schrägansicht
Ausfahrdeckel _ Seitenansicht
Berechnete Vergleichsspannungen unter Suspensions- bzw. Luftüberdruck

Sophia-Spoortunnel bei Dordrecht/Niederlande

Baujahr: 2000-2002;
Verkehrsübergabe: 2007.

Das Bauwerk
Im Zuge der Betuweroute – das ist die ehrgeizige schnelle Eisenbahnverbindung von Rotterdam durch die Niederlande in Richtung Zentraleuropa – wurde bei Dordrecht der mit ca. 8 km längste Eisenbahntunnel der Niederlande gebaut. Der Name leitet sich vom „Sophiapolder“ ab, einer kleinen Insel im Flüsschen Noord, der zum Rhein-Maas-Mündungsdelta gehört und der vom Sophia-Spoortunnel unterquert wird. Das ca. 4 km lange zweirohrige Kernstück des Tunnels wurde mit Hilfe der seinerzeit modernsten Tunnelbohrmaschine vorgetrieben.

Die spezielle Aufgabenstellung
Am Ende des Vortriebs je einer Tunnelröhre erreichte die Tunnelbohrmaschine den so genannten Zielschacht (Bild 2). Das „Ausfahren“ hinein in den Zielschacht durch seine Wand hindurch muss kontrolliert ohne Grundwassereinbruch erfolgen, denn die Vortriebsmaschine soll für spätere Wiederverwendungen geborgen werden. Dazu wird vor Ankunft der Vortriebsmaschine eine spezielle druckwasserdichte Ausfahrkonstruktion errichtet, bestehend aus Betonrohrschale, Dichtring und Stahldeckel – im vorliegenden Fall wegen des zweirohrigen Tunnels in Form einer „Ausfahrbrille“ (Bild 1).

Beteiligte
Bauherr: NS Railinfrabeheer – Managementgroep Betuweroute / Niederlande;
GU: TUBECON I v.o.f., Papendrecht/Niederlande;
AG: Philipp Holzmann AG, Düsseldorf.

Unser Beitrag
Wir haben den stählernen Ausfahrdeckel als axialsymmetrische Schalenkonstruktion mit umlaufendem Druckring entwickelt (Bild 3). Das umfasste die statische Berechnung und die konstruktive Detaillierung. Die Hauptmaße des Deckels sind 11,30m Durchmesser und 1,30 m Stichhöhe. Unser Hauptaugenmerk galt der Formoptimierung der Kugel-Kegel-Schale mit Hilfe von FEM-Analysen (Bild 5) sowie der Bemessung der rückwärtigen Verankerung des Druckrings im Beton des Ausfahrtopfes mit Hilfe von DYWIDAG-Spannankern (Bild 4).

 

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