Oberste Parkebene des Parkhauses Ost im Hbf Leipzig
Parkgeschosse in Stahlverbundbauweise
Auszug aus Gutachten: Systematische Analyse der konstruktiven Details
Deckenträger mit nicht gelungener Werkstattüberhöhung
Trägeranschluss an Ortbetonkonstruktion

Parkhaus Ost im Hbf Leipzig

Baujahr: 1997.
Jahr unserer Tätigkeit: 1999.

Das Bauwerk
Innerhalb der Bahnsteighalle des Hauptbahnhofs Leipzig wurde als Teil des DLZ Leipzig Hbf das „Parkhaus Ost“ mit vier Parkebenen errichtet. Es liegt auf der Innenseite der bestehenden Ostfassade parallel zu den Längsbahnsteigen und ragt mit seinen beiden oberen Parkebenen über die Bahnsteigebene in den Luftraum der ingenieurhistorisch bedeutsamen Halle (Bild 1). Diese beiden von oben sichtbaren Geschosse wurden in Stahlverbundkonstruktion ausgebildet (Bild 2).

Die spezielle Aufgabenstellung
Es waren Zweifel sowohl an der Qualität des eingesetzten Baustahles als auch an der stahlbaulichen Ausführungsqualität entstanden. Als Grundlage für die diesbezüglichen Auseinandersetzungen zwischen den am Bau Beteiligten mussten Gutachten über die Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit der Stahlkonstruktion (a) aus der Sicht der Stahlqualität (Werkstoffmängel ja oder nein?) und (b) aus der Sicht der stahlbaulichen Qualität (Ausführungsmängel ja oder nein) erstellt werden.

Beteiligte
Bauherr und AG: DB Immobilienfonds 7 Wieland KG, Hamburg, vertreten durch die Bahnhof Management und Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main;
Generalplaner/Projektleiter: ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG, Hamburg.

Unser Beitrag
PSP wurde mit der Erarbeitung beider Teilgutachten (a) und (b) beauftragt. Für das zweite Teilgutachten musste zunächst eine Bestandsaufnahme der Stahlkonstruktion mit Hilfe von Vermessungen und einer fotografischen Dokumentation erstellt werden. Auf dieser Grundlage wurden die einzelnen Typen von Bauteilen (Stützen, Deckenträger) und konstruktiven Details (Träger-Stützen-Anschlüsse, Trägeranschlüsse an Ortbetonkonstruktion usw.) hinsichtlich ihrer Ausführungsqualität systematisch analysiert (Bild 3). Das geschah jeweils getrennt nach

  • Qualität der stahlbaulichen Ausführungsplanung, d.h. mit Fragestellungen wie
    --  sinnvolle Auswahl der Verbindungsarten?
    --  geeignete konstruktive Durchbildung?
    --  richtige Werkstattüberhöhung? (Bild 4) usw. einerseits und
  • Qualität der stahlbaulich-handwerklichen Ausführung, d.h. mit den Fragestellungen
    --  planungsgemäße Fertigung? (Bild 5)
    --  ausreichende Passgenauigkeit?
    --  Vollständigkeit der Schweißungen? usw. andererseits.

Es wurden Sanierungsmöglichkeiten aufgezeigt und die entsprechenden Kosten geschätzt, und es wurde der merkantile Minderwert abgeschätzt.

 

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